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Um die Probleme, die die Gentechnik in der Pflanzenzucht mit sich bringt zu verstehen, muss man zuerst einmal wissen, wie sie funktioniert.

Das soll hier in allgemeinverständlichen Worten erklärt werden.

Zuerst die Frage :

Was ist Agro-Gentechnik?

1951 entdeckten die Forscher Crick und Watson die DNA.
Gut zwanzig Jahre später gelang es Wissenschaftlern erstmals in Bakterien fremde Erbsubstanzen einzuschleusen. Damit war der erste Schritt getan zum Vorhaben die Züchtung, wie sie vom Menschen seit Jahrhunderten betrieben wird, durch das biotechnologische Verfahren der Gentechnik abzulösen.
Was unterscheidet nun die Agro-Gentechnik konkret von der konventionellen Züchtung?
Die konventionelle Züchtung spielt sich immer innerhalb einer Art (z.B. zwischen verschiedenen Weizensorten) oder zwischen nah verwandten Arten (z.B. Kreuzung aus Weizen und Roggen=Triticale) ab.
Bei der Agro-Gentechnik wird genetisches Material bewusst über Artgrenzen hinweg übertragen. Es werden menschliche oder tierische Gene in Pflanzen eingebaut.
Drastische Beispiele für diese Eingriffe sind Kartoffeln mit dem Giftgen von Skorpionen, Erdbeeren mit Frostschutzgenen von arktischen Fischen oder Salat mit Rattengenen, die eine Erhöhung des Vitamin C-Gehalts bewirkten sollen.
Die Artgrenzen, die sich im Laufe der Evolution zwischen Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und Menschen gebildet haben, werden durch die Gentechnologie bewusst durchbrochen.
Ein gentechnischer Eingriff hat daher überhaupt nichts mit herkömmlicher Züchtung zu tun.

Bei der Manipulation am Erbgut werden fundamentale Steuerprozesse des Lebens verändert. Doch das wissenschaftliche Modell, auf dem die Gentechnik basiert, ist inzwischen überholt. Anfangs wurde angenommen, dass das Genom eine Art Legobaukasten ist, in das man nach Belieben neue Gene einfügen kann. Inzwischen haben wir allerdings die Gewissheit, dass die DNA als hochkomplexes Netzwerk funktioniert. Gene werden von einem zellspezifischen Informationssystem gesteuert, das ihnen sagt, wann und wie sie aktiv werden sollen. Es ist nicht möglich, einzelne Sequenzen isoliert zu betrachten und zu verändern. Welche Folgen das für das Zusammenspiel aller Gene innerhalb der DNA hat ist nicht bekannt. Selbst Wissenschaftler geben zu: Wir verstehen dieses System nicht gut. Gentechnische Eingriffe an Pflanzen sind daher ein Lotteriespiel mit unvorhersehbarem Ausgang.
Trotz des großen finanziellen und technischen Aufwands beruhen die Ergebnisse der Gentechnik vor allem auf Zufall.

 

Wie funktioniert Agro-Gentechnik?

Im Wesentlichen werden Pflanzen mit zwei Methoden manipuliert. Bei der einen werden Bakterien als eine Art „Gen-Taxi“ benutzt, bei der anderen werden tausende Kopien des Fremdgens in einem Schrotschussverfahren auf das Pflanzengewebe geschossen.
Beides extrem unpräzise Methoden, die zu unbeherrschbaren Effekten in der Pflanze führen können. Denn, es ist nicht beeinflussbar, an welcher Stelle im Erbgut das artfremde Genkonstrukt eingebaut wird. Dabei ist die Anordnung der Gene im Erbgut von  entscheidender Bedeutung. Je nach dem, wo das fremde Gen eingebaut wird, kann es sein, dass nicht nur das gewünschte neue Merkmal ausgeprägt wird. Unüberschaubar viele andere Eigenschaften der Pflanze werden ebenfalls beeinflusst oder verändert. Es kommt zu unerwarteten Veränderungen und Mutationen.
Hier einige Beispiele:
Gen-Sojapflanzen von Monsanto reagierten unerwartet auf Temperaturänderungen. Die Stängel rissen in der Hitze auf. Aus ungeklärter Ursache führt die gentechnische Veränderung offenbar dazu, dass die Stängel stärker verholzen. Warum die Pflanze so reagiert und welche Veränderungen sich noch herausbilden ist völlig offen.
Das gesamte Zusammenspiel der Gene innerhalb der Pflanze ist gestört.


Ähnliches entdeckte man auch bei dem Gen-Mais MON 810. Hier veränderte sich zur Überraschung der Wissenschaftler das eingebaute Gen-Konstrukt, es mutierte. Plötzlich verändert sich das Mengenverhältnis der  in der Pflanze hergestellten Proteine. Ausgerechnet ein allergener Stoff wird nun vermehrt produziert.

Ein Forscher sagte einmal: je mehr wir über die Gentechnik wissen, desto mehr Fragen tun sich auf.
Oder anders formuliert: Wir wissen nicht was wir tun, aber wir fangen schon mal damit an.



Welche Pflanzen werden am häufigsten gentechnisch verändert und was versucht man zu erreichen?

Die wichtigsten gentechnisch veränderten Pflanzen sind: Soja, Mais, Baumwolle und Raps. Sie werden inzwischen auch kommerziell angebaut.

Gentechnisch eingefügt werden im Wesentlichen zwei Eigenschaften:

Die Herbizidtoleranz, d.h. die Pflanze wird resistent gegen ein bestimmtes Pflanzenvernichtungsmittel (in den meisten Fällen Roundup). Das bedeutet, beim Spritzen des Giftes stirbt jede andere Pflanze, nur die resistente überlebt. Gedacht ist diese Methode zur Unkrautbekämpfung auf den Äckern.

Die zweite Eigenschaft ist die Insektenresistenz. Hier wird den Pflanzen Mais und Baumwolle das sogenannte Bt-Gen eingebaut um die Pflanze resistent gegen Schädlinge zu machen. Dieses Gen stammt aus dem Bodenbakterium Bacillus turingensis.  Die Pflanze produziert nun permanent selbst das Bt-Gift. Dieses Gift ist jetzt in der Pflanze - in allen grünen Pflanzenteilen, außerdem  in Wurzeln, Pollen und Samen.
Das Bt-Gift wird auch in der biologischen Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel verwendet. Allerdings als Spritzmittel auf der Pflanze, in geringen Mengen und nur zeitlich begrenzt.

 

Hat die Agro-Gentechnik negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von uns allen?

Die Argo-Gentechnik schadet der Umwelt und den Menschen enorm!
Fangen wir mit den herbizidresistenten Pflanzen an –
Bereits 2002 wurde nachgewiesen, dass bei Anwendung von diesen sogenannten Totalherbiziden die Artenvielfalt auf und neben dem Acker extrem zurückgeht. Sowohl Wildkräuter als auch von ihnen abhängigen Insekten und Vögel sterben aus.
Da immer das gleiche Spritzmittel verwendet wird, konnten Unkräuter im Laufe der Jahre Resistenzen gegen die Herbizide entwickeln. Die Konsequenz - es müssen jedes Jahr höhere Mengen an Gift versprüht werden um den Unkräutern Herr zu werden. Nach einigen Jahren können die Pflanzen zu sogenannten Superunkräutern mutieren, denen durch nichts mehr beizukommen ist. In den USA und Südamerika ist das bereits traurige Realität. Es werden bis zu 15 Liter Roundup pro Hektar aufgebracht. In Deutschland sind nur 4 Liter pro Hektar zugelassen.

Da in Südamerika die Pflanzenvernichtungsmittel meist mit dem Flugzeug ausgebracht werden und auf menschliche Siedlungen keine Rücksicht genommen wird, gibt es in Argentinien mittlerweile  ein  gesundheitliches Desaster bei den Anliegern der Felder; steigende Krebsraten und Missbildungen.

Ein weiteres gravierendes Problem, das leider wenig bekannt ist, ist die Verwendung von antibiotika-resistenten Bakterien, die als sogenannte Marker mit in die Pflanze eingebracht werden. Der Einbau dieser Bakterien ist eigentlich völlig unnötig, denn er hat mit der gewünschten Veränderung der Pflanze nicht das Geringste zu tun. Diese Bakterien dienen lediglich dazu, bei Labortests festzustellen, ob die veränderte Gensequenz von der Pflanze aufgenommen wurde oder nicht. Die antibiotika-resistenten Bakterien sind in allen Pflanzen enthalten, nicht nur in Testpflanzen! Sie werden vom Menschen aufgenommen und kommen mit dem menschlichen Verdauungssystem in Kontakt. Welche verheerenden Übertragungsphänomene hierbei stattfinden können, ist den Medizinern weithin bekannt. Der Mensch kann sich auf diese Weise ebenfalls Antibiotika-Resistenzen erwerben.
Hier wird mit dem Leben von Menschen gespielt.

Auch die Gen-Pflanzen, denen das Bt-Gen eingebaut wurde, bergen unbekannt Risiken für Umwelt und Mensch.  Das Bt-Gift befindet sich neben den grünen Pflanzenteilen auch in Wurzeln, Pollen und Samen, d.h. auch alle Teile, die als Futter geerntet werden, enthalten das Gift. Ebenso enthalten die Ernterückstände, die auf dem Acker verbleiben das Bt-Gift. Im Boden schädigt es nützliche Bodenlebewesen und tötet sie teilweise. Die Pollen, die Insekten aufnehmen und zu der nächsten Pflanze weiter tragen dieses Gift.
Durch die Pollenaufnahme werden unzählige Insekten geschädigt oder gar getötet.   Nutztiere nehmen über ihr Futter Bt-Gift auf und geben es auch in die Nahrungskette weiter. Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind weitgehend unerforscht.
Ernstzunehmende Studien gibt es nicht.


Häufig hört man das Argument, wir bräuchten die Agro-Gentechnik um den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Stimmt das?

Über 840 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Doch um den Welthunger zu bekämpfen, müssen nicht die Erträge gesteigert werden, wie die Gen-Industrie glauben machen möchte. Die derzeit weltweiten landwirtschaftlichen Erträge könnten zusammengenommen etwa doppelt so viele Menschen ernähren als auf der Erde leben.
Die tatsächlichen Ursachen für Hunger sind die sozialen und politischen Bedingungen: Armut, kein Zugang zu Land, Wasser und Saatgut, unfaire Handelsbedingungen.
Mit dem Versprechen, das Hungerproblem zu lösen, versuchen die Gen-Konzerne die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit ihrer Risikotechnologie zu überzeugen. Doch das ist ein falsches Versprechen, vor dem sich die Betroffenen aus den sogenannten Entwicklungsländern verwahren: Bereits 1998 stellten sich alle afrikanischen Staa­ten, mit Ausnahme von Südafrika, gegen die Gen-Industrie und beklagten, die Armen und Hungernden ihrer Länder würden von Konzernen missbraucht, um Gen­technik salonfähig zu machen. In einer gemeinsamen Erklärung stellten sie fest, dass Gentechnik die biologische Vielfalt Afrikas zerstöre, das lokale Wissen und das nachhaltige landwirtschaftliche System gefährde, das die Bauern über Tausende von Jahren entwickelten. Damit untergrabe die Gentechnik die Möglichkeit der afrikani­schen Bevölkerung, sich selbst zu ernähren.
Der Zusammenhang von Gentechnik und Hunger ist bereits in Argentinien zu sehen, das nach den USA die meisten Gen-Pflanzen anbaut. Seit Beginn des Anbaus spitzte sich die Hungersituation dramatisch zu: Gen-Pflanzen trieben das Land weiter in eine exportorientierte, von Großbetrieben beherrschte Landwirtschaft. Davon profitieren nur einige Wenige, während große Teile der Bevölkerung hungern. Denn statt Nahrungspflanzen für die Selbstversorgung anzubauen, werden Landwirte immer mehr zum Anbau von Handelsware für den Export gezwungen. Das sind z.B. Soja oder Baumwolle. Schlechte Weltmarktpreise und die Knebelverträge der Gen-Industrie treiben die Bauern letztendlich in den Ruin.
Um die Welternährung zu sichern, muss man die sozialen und ökologischen Bedingungen verbessern. Eine kurzfristige Steigerung der Erträge mit technischen Mitteln, die auf Kosten der Umwelt und der Menschen geht, ist der falsche Weg. Ein zerstörtes Ökosystem wird die nachfolgenden Generationen nicht ernähren können.
Eine nachhaltige Sicherung der Ernährung braucht eine Landwirtschaft, die die natürlichen Grundlagen bewahrt: gesunde und fruchtbare Böden, sauberes Wasser sowie eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren.

 

Wieso macht Gentechnik die Bauern abhängig von den Konzernen?

Hier geht es vor allem um die Patente, die sich die Konzerne auf die genmanipulierten Pflanzen bereits gesichert haben.  Alle Gentechnik-Pflanzen sind patentiert. Damit versuchen die Konzerne seit Jahren, die Kontrolle über unsere Lebensmittel zu erlangen. Traditionell wird in den Ländern des Südens innerhalb der Familien und im Freundeskreis Saatgut gepflegt, gezüchtet, weitergegeben und gehandelt. Das Saatgut wird momentan  zu ca. 80 Prozent aus der eigenen Ernte gewonnen. Für Agrarkonzerne bietet sich also ein attraktiver Zukunftsmarkt, wenn es gelingt, auch diesen Bereich zu kommerzialisieren.
Der Patentschutz auf Gene, Zellen, Pflanzen und Saatgut erlaubt es dem Konzern, den Nachbau, d.h. die Aussaat des aus der eigenen Ernte gewonnenen Saatguts zu kontrollieren. Bauern die einmal Genpflanzen angebaut haben, dürfen ihr Saatgut nicht mehr selbst züchten, sondern sie müssen es dann vor jeder Aussaat teuer von den Agrarkonzernen kaufen. Grundsätzlich muss man sagen, das Saatgut und die Pflanze gehören dem Bauern eigentlich gar nicht, er ist lediglich der Lizenznehmer.

Der zweite wichtige Punkt ist - Die Gen-Pflanzen verhelfen den Konzernen zum doppelten Profit: So vertreibt z.B. der Gen-Riese Monsanto genmanipulierte Pflanzen, die seinem Pflanzengift Roundup Ready (das zur Unkrautbekämpfung eingesetzt wird) widerstehen. Der Bauer muss mit dem Gen-Saatgut das dazugehörige Herbizid von Monsanto erwerben. Komischer Weise müssen laut wissenschaftlicher Studien auf Roundup Ready-Soja durchschnittlich 11,4 Prozent mehr Herbizide versprüht werden als auf normale Soja-Sorten. Ein enormer Kostenfaktor für den Bauern und eine extreme Zusatzbelastung für Mensch und Umwelt.

 

Man könnte doch sagen, lasst die machen, wenn sie merken, dass sie den Kram nicht verkaufen können, hören sie schon von selbst wieder auf. Warum ist der Anbau aus eurer Sicht so gefährlich?

Wegen der unkontrollierten Ausbreitung.

Es war einmal – so fangen Märchen an. Seit Jahren versichern Gentechnikkonzerne und Forschungsinstitute, dass eine Koexistenz von gentechnisch veränderten und konventionellen Pflanzen möglich sei. Wie so oft bei Märchen ist die Realität eine andere:  

- Kontaminationen entstehen durch Pollenflug

2008 fand auf einem Feld in Westheim (Lkr. Kitzingen) eine Pflanzaktion von Biomais statt. Sonnenschein und dann eine Windböe. Ein Mann rief „Haltet den Pavillon fest“ – was auch gelang, jedoch die ausgelegten Flyer wurden vom Wind erfasst und mit einer tollen Thermik, so wie sie sich wahrscheinlich alle Segelflieger wünschen, weit davon getragen. Das gleiche geschieht mit Maispollen in freier Natur. Sie können kilometerweit fliegen. Nur ein Beispiel dafür, dass Sicherheitsabstände einfach nicht die versprochene Sicherheit geben können.

- Kontaminationen entstehen durch Bienen, Insekten und Vögel
Tiere in der Natur kennen keine Grenzen und Unterschiede zwischen konventionellen und Agrogentechnikpflanzen. Die Debatten um Abstandsvorgaben oder um die Bienen, die sich nicht an Feldgrenzen halten, sind Beispiele dafür, wie komplex die Natur ist.

- Kontaminationen entstehen im landwirtschaftlichen Alltag
Über Dienstleister wie Maschinenringe und Lohnunternehmer können Bauern auch schlagkräftige Landmaschinen für Aussaat, Pflege und Ernte einsetzen. Sämaschine, Mähdrescher und  Anhänger – wie groß ist das Risiko, dass es dabei zu Verschleppungen kommt? Die Kosten für eine angemessene Reinigung der Maschinen übersteigen die Erntekosten um ein Vielfaches.
Eine Koexistenz zwischen Gen-Anbau und konventioneller bzw. ökologischer Landwirtschaft ist nur im Märchen möglich!

 

Wenn es um große Konzerne und politische Entscheidungen geht, fühlt sich der Einzelne oft sehr machtlos. Das ist aber nicht so – welche Möglichkeiten hat jeder von uns um sich zu wehren?

Jeder kann sich engagieren. Das kann auf völlig unterschiedlichen Ebenen geschehen.

Eine ist sicher der offene Protest, also Demonstrationen, Infoveranstaltungen organisieren Unterschriftensammlungen, bei Bedarf auch mal Feldbesetzungen. Die Initiative „Wir für Vielfalt“ kommt aus dem Landkreis Kitzingen. Der Landkreis Kitzingen drohte von ein paar Jahren zum „Genlandkreis“ zu werden. Viele Gruppen und Initiativen haben sich gefunden um zusammen oder auch jeder für sich Protestaktionen zu organisieren. Wir haben viel und intensiv gearbeitet und das nicht ohne Erfolg. Aufgrund des ständigen Drucks verbot Landwirtschaftsministerin Aigner im April 2009 den Anbau des Genmaises MON810.
Anfang diesen Jahres teilte BASF mit, dass der Konzern den europäischen Markt für grüne Gentechnik weitgehend verlassen will. Auf Grund der breiten Ablehnung in der Bevölkerung kündigte BASF zudem an, die Entwicklung von Produkten, die ausschließlich auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, zu stoppen.
Politik und Gentechnik-Industrie haben gemerkt, dass die Agrogentechnik von den Menschen nicht gewollt wird.
Allerdings dürfen wir uns nicht zu früh freuen! Es besteht die große Gefahr, dass die Konzerne eine schleichende, versteckte Kontaminierung planen. Gentechnikfreies Saatgut wird „versehentlich“ mit Gen-Saat verunreinigt. Auf sog. Versuchsfeldern werden Pflanzen angebaut, die sich unkontrolliert mit Wildpflanzen kreuzen und so ihr Generbgut weitergeben.
Eine extrem große Gefahr!!

Jeder von uns hat außerdem eine große Macht. Der Einkaufskorb!
Dieser Hebel wird oft unterschätzt. Täglich entscheiden wir, was wir kaufen. Deshalb die große Bitte, informieren sie sich, kaufen sie bewusst ein und kaufen sie manche Dinge eben bewusst nicht.
Der Umgang mit Nahrungsmitteln entwickelt sich gerade in eine erschreckende Richtung und wir müssen schnell gegensteuern. Immer mehr muss auf den Teller und das soll auch noch möglichst wenig kosten. Kaum jemand macht sie Gedanken, unter welchen Bedingungen ein Hühnchen produziert werden muss, damit es am Ende für 1,99 € im Supermarkt verkauft werden kann. Massentierhaltung mit all ihren abartigen Auswüchsen ist nur eine Folge dieser Entwicklung. Insgesamt verlieren unsere Nahrungsmittel an Qualität. Sie entscheiden, was und wo sie kaufen. Unterstützen sie Landwirte in unserer Region indem sie regional kaufen. Dazu muss man nicht von Bauernhof zu Bauernhof laufen. Es gibt immer mehr Einkaufsmöglichkeiten, teilweise sogar im Supermarkt.
Je mehr die Nachfrage steigt, um so mehr vernünftige Angebote wird es geben.
Auch hier gibt es schon einen kleinen Teilerfolg -  die Milch.
Immer mehr Molkereien setzen auf die Verarbeitung gentechnikfreier Milch. Noch in diesem Jahr sollen 80% der Milchprodukte gentechnikfrei produziert worden sein. Die Milchindustrie hat gemerkt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher saubere, gentechnikfreie Produkte für ihr Geld haben möchten.
Zeigen sie ihre Macht!



Schon die Absicht, mit den Genen herumzupanschen, kommt einer gefährlichen Brutalisierung der wissenschaftlichen Phantasie gleich. Wie jede Senkung des moralischen Niveaus erfolgt sie in kleinen Schritten; zuerst die eine Lappalie, dann die andere, und plötzlich befinden wir uns in einem genetischen Schlachthaus.” (Erwin Chargaff, Entdecker der DNA)